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CAVE – Miele spart Kosten bei der Produktentwicklung durch virtuelle Welt

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Das deutsche Traditionsunternehmen Miele geht neue Wege in der Produktentwicklung. Wie ich heute in einer Pressemitteilung gelesen habe, lautet das Zauberwort CAVE. Und da ich ja ein Freund von Schlüsselwörtern bin (auch im Hinblick aufs Taggen und dem semantischen Web) ging ich einmal dem Begriff CAVE weiter nach.


Aus der Bildbeschreibung von Miele: “Miele setzt bei der Produktentwicklung auf die CAVE (Computer Aided Virtual Environment). Die spezielle Projektionstechnik erzeugt eine dreidimensionale, virtuelle Realität, mit der Produktentwickler interagieren können. Der Entwicklungsprozess wird im Werk in Gütersloh damit erheblich beschleunigt.”

In der Pressemitteilung von Miele steht: “CAVE ist die Abkürzung für „Computer Aided Virtual Environment“”. Hm, Wikipedia sagt aber CAVE = Cave Automatic Virtual Environment und ZDNet meint CAVE = Computer Automatic Virtual Environment. Am sinnigsten finde ich die Definition von ZDNet. Na gut, gemeint ist wohl jedesmal das selbe.

Aber ich konnte es nicht lassen und schrieb kurzerhand die Pressestelle von Miele an und, was soll ich sagen, erstaunlicher weise bekam ich innerhalb einer Stunde ausführlich Antwort.

Zitat:

“Wir haben den Begriff CAVE in unserer Pressemitteilung so genutzt, wie wir ihn aus der Industrie kennen. Hierzu zwei Hinweise auf Fachveröffentlichungen.

A solution to integrate computer-aided design (CAD) and virtual reality (VR) databases in design and manufacturing processes

ZeitschriftThe International Journal of Advanced

Manufacturing Technology

VerlagSpringer London
ISSN0268-3768 (Print) 1433-3015

(Online)

HeftVolume 22, Numbers 11-12 / Dezember

2003

KategorieOriginal Article
DOI10.1007/s00170-003-1604-3
Seiten768-774
FachgebieteTechnik
SpringerLink

Date

Donnerstag, 19. Februar

2004

________________________________________________________________________

Multimodal interface for a virtual reality

based computer aideddesign system

Chu, C.-C.P.; Dani, T.H.; Gadh,

R.

Robotics and Automation, 1997. Proceedings., 1997 IEEE International

Conference on

Volume 2, Issue , 20-25 Apr 1997 Page(s):1329 – 1334

vol.2

Digital Object Identifier

10.1109/ROBOT.1997.614321

Summary:Generation of geometric shapes

called “geometric concept designs�? via the multimodal user interface of a

virtual reality (VR) based system motivates the current research. In the

VR system, geometric designs can be more effectively input into the

computer in a physically intuitive way (using voice, hand motions, and

gestures-just as a person would communicate ideas to another person).

Although the dimensions inputted may be imprecise, this approach is useful

for concept shape generation since at this stage dimensions need not be

exact. The paper focuses on determining the requirements for the

multimodal user interface and assessing the applications of different

input and output mechanisms in the virtual environment (VE). Based on the

results of these investigations, a VR-based computer-aided design (CAD)

system for the conceptual shape design will be implemented in the current

research. Once designers use the system that we are developing, the

interface requirements determined in the current paper may be verified or

refined. The objectives of the research are to expand the frontiers of

product design and establish a new paradigm for the VR-based conceptual

shape design system

Nach unserer Auffassung wird der Begriff CAVE nicht nur – wie von Wikipedia dargestellt – im ursprünglichen Sinn wie zu Beginn der 1990er Jahre benutzt.

Mit freundlichen Grüßen / Yours sincerely

Theodor Siepert

Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Head of Public Relations Office

Zitat Ende

Die Frage wie CAVE ausgeschrieben wird scheint mir zwar damit noch nicht eindeutig geklärt, allerdings zeigt hier Miele neben der Innovationskraft im Bereich Produktentwicklung auch einen offenen Umgang mit Onlinemedien, da ich natürlich nachgefragt habe ob ich die E-Mail Korrespondenz zitieren darf.

Und wer die besagte Pressemitteilung direkt hier lesen will hat jetzt die Möglichkeit:

CAVE hilft künftig bei der Produktentwicklung

Miele geht neue Wege beim Design

Miele geht jetzt mit CAVE innovative Wege in der Produktentwicklung. CAVE ist die Abkürzung für „Computer Aided Virtual Environment“. Eine spezielle Projektionstechnik lässt Produkte, die noch nicht real existieren, in einer virtuellen Welt erscheinen. Man kann diese dort verändern, ausprobieren und in unterschiedlichen Umgebungen beurteilen. Miele will dadurch den Entwicklungsprozess beschleunigen und mehr kreatives Potential freisetzen.

Vorbilder gibt es dafür in anderen Branchen. In der Automobil- oder der Luftfahrtindustrie etwa entwickelt man schon seit einigen Jahren mehr und mehr in virtuellen Welten. Auch bei der Suche nach Bodenschätzen ist diese Technik nicht mehr wegzudenken. In der Hausgeräte-Branche ist Miele hier Vorreiter. „Die Anzahl teurer, physischer Modelle und Prototypen kann durch CAVE radikal reduziert werden, wodurch letztlich viel Zeit und Geld gespart wird“, beschreibt Mieles Designerchef Andreas Enslin den wesentlichen Vorteil. „Außerdem wird der Entwicklungsprozess durch die neue Arbeitsweise erheblich beschleunigt. Schließlich arbeiten wir Designer ohnehin in 3-D. Durch die neue Technik können wir die verschiedenen Vorschläge und Ideen dann eben sofort mit unseren Kollegen aus der Technik oder dem Marketing besprechen und einiges ausprobieren.“

Die insgesamt rund 1,6 Millionen Euro teure CAVE ist ein technisch höchst anspruchsvolles System, welches aus Optik, Elektronik und Software besteht. Acht hochauflösende Kino-Projektoren mit einer Helligkeit von jeweils ca. 7000 ANSI-Lumen werfen perspektivische, polarisierte Halbbilder von hinten auf eine riesige, 15 Quadratmeter große Projektionswand aus schwarzem Glas. Diese ist deckenhoch, dreigeteilt und in einem Winkel von 120 Grad aufgehängt, damit keinerlei Verzerrungen durch die Verformung des Glases unter seinem Eigengewicht entstehen. Vier Head-Tracking-Kameras beobachten exakt die Bewegungen des Betrachters und übermitteln diese Informationen an ein Rechnercluster aus neun Workstations, der dann alle 6,7 Millionen Pixel jeweils im Moment der Bewegung neu berechnet und dem veränderten Standpunkt des Betrachters anpasst. Der überwältigende Eindruck einer wirklichen Umgebung oder eines Produktes entsteht dadurch, dass eine Brille mit Polarisationsfiltern die vom Cluster erzeugten, mit allen erforderlichen Reflektionen und Schatten versehenen Bilder für das linke und rechte Auge trennt. Erst das Gehirn setzt sie dann wieder zu einer scheinbar realen Perspektive zusammen.

Während der Produktentwicklungs- und Designzyklus bislang aus einer oft langen Abfolge von Entwurfs- und Korrekturmaßnahmen bestand, kann nun ein ganzes Entscheidungsbündel zügig abgearbeitet werden. „Die CAVE schafft eine ganz andere Form der Kommunikation und Zusammenarbeit“, erläutert Andreas Enslin die neue Arbeitsweise. „Marketingfachleute, Designer und Techniker können sich jetzt gleichzeitig mit einem Thema befassen. Egal, was ich mir als Designer oder Techniker ausdenke, ich kann es gleich ausprobieren und schauen, ob es praktikabel ist. Da ja jeder dasselbe sieht, können auch diejenigen, die nicht unmittelbar am Entwicklungs- und Konstruktionsprozess beteiligt sind, die Konsequenzen und Auswirkungen von Entscheidungen sofort erkennen.“ Das geht so weit, dass die Miele-Geräte künftig in der CAVE auch auf ihre Servicefreundlichkeit getestet werden: Man nimmt dafür zum Beispiel einfach ein virtuelles Werkzeug zur Hand und probiert, ob zum Beispiel die erforderlichen Schrauben zugänglich sind. Mängel können am Computer gleich entsprechend korrigiert werden.

Die hinzugewonnene Schnelligkeit wird voraussichtlich auch die Experimentierfreudigeit erhöhen, glaubt Mieles Designerchef. „Insofern vergrößert sich auch unsere Innovationskraft. Es ist viel einfacher geworden, auch mal etwas Verrücktes auszuprobieren.“ Grundsätzlich bleibt natürlich der Anspruch, dass das Miele-Design den Premium-Charakter der Produkte zum Ausdruck bringen müsse. Andreas Enslin: „Unser guter Name wird durch unser Design maßgeblich mitbestimmt. Das war schon immer so und wird auch so beiben. Wir werden jetzt einfach nur noch besser.“


Bildbeschreibung Miele: Die CAVE (Computer Aided Virtual Environment) schafft bei Miele in Gütersloh eine neue Art der Produktentwicklung. Die innovative Projektionstechnik lässt Produkte in einer virtuellen Welt erscheinen. Entwickler können Vorschläge und Ideen sofort virtuell ausprobieren. Die Zahl an Prototypen oder Modellen lässt sich damit radikal reduzieren.

Bildbeschreibung Miele: CAVE (Computer Aided Virtual Environment) hilft Miele künftig bei der Produktentwicklung. Die 1,6 Millionen Euro teure Projektionstechnik lässt Geräte dreidimensional in einer virtuellen Welt erscheinen. Dort können Produkte unter anderem auf Servicefreundlichkeit getestet werden. Mögliche Fehler oder Mängel werden im Werk in Gütersloh gleich virtuell behoben.


Bildbeschreibung Miele: Mit der CAVE (Computer Aided Virtual Environment) entwickelt Miele am Standort Gütersloh jetzt Produkte virtuell. Mit Hilfe einer speziellen Brille können Designer oder Techniker in eine dreidimensionale Welt eintauchen. Dort erscheinen Miele Geräte virtuell, die angeschaut und beliebig verändert werden können. Bei Kopf- oder Positionsveränderungen des Benutzers erscheinen Produkte größer oder in unterschiedlichen Perspektiven.

Bildbeschreibung Miele: Die CAVE (Computer Aided Virtual Environment) beschleunigt bei Miele in Zukunft den Entwicklungsprozess. Diese spezielle Technik im Werk in Gütersloh lässt Produkte, die noch nicht real existieren, in einer virtuellen Welt erscheinen. Bei Kopf- oder Positionsveränderungen des Benutzers erscheinen Produkte größer oder in unterschiedlichen Perspektiven.

Quelle: http://www.miele-presse.de/de/presse/home_5000.htm


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